Auf den Spuren des Blaufuchses

Geschrieben von: Lucien Chaillot

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Lesezeit 13 min

Der Ruf des Mysteriums führte uns ins Herz der schwedischen Wildnis, auf die Spur des Blaufuchses. Diese Reise, die sowohl ein Abenteuer als auch eine Suche war, ließ uns in die faszinierende Welt des Polarfuchses (Vulpes lagopus) eintauchen, dessen Fell sich im Frühling, der Zeit der Mauser, blau färbt.

Durch Geschichten unserer Vorfahren und sorgfältige Forschung haben wir die Bedeutung dieses mythischen Tieres entdeckt. Für die Sami ist es heilig; Für Fallensteller stellt es eine Einnahmequelle dar. Der Blaufuchs, der während der letzten großen Eiszeit geboren wurde, hat die Jahrhunderte dank seiner großartigen Tarnung überlebt, einem Fell, das ihn ebenso schwer fassbar wie spektakulär macht.

Unsere Reise führte uns in die weite Wildnis von Sarek, einem Nationalpark in Nordschweden, der als größtes Reservoir skandinavischer Artenvielfalt gilt. Dort, in dieser unberührten Natur, begannen wir unsere Suche nach diesem legendären Tier.

Beim Durchqueren von Taiga, Tundra, Gletschertälern und reißenden Flüssen brachte uns jeder Schritt unserem Ziel näher. Wir haben wertvolle Momente mit den Einheimischen verbracht und unsere Reise mit ihrem Wissen und ihren Legenden bereichert. Geduld und Beobachtung waren unsere Wegweiser bei diesem Abenteuer, denn der Blaufuchs, ein Meister der Tarnung, offenbart sich nur demjenigen, der zu warten weiß.

DAS TEAM: Die Abenteurer des Blauen Fuchses

Um sich auf die Suche nach dem Blaufuchs zu machen, diesem geheimnisvollen Bewohner der Arktis, braucht es viel mehr als nur Neugier und Leidenschaft. Dies erfordert ein Team mit vielfältigen Fähigkeiten und einer perfekt orchestrierten Logistik. So entstand unser Team, und jeder brachte seine einzigartige Expertise in dieses Vorhaben ein.

Alix RENARD:

Alias: Alik

Alix' Leidenschaft für den hohen Norden wurde durch literarische Geschichten und ihre zahlreichen Reisen geweckt. Sie war schon immer von der legendären Schönheit des Blaufuchses fasziniert. Es war sein unerschütterlicher Wunsch, diesem mythischen Tier zu begegnen, der dieses Abenteuer hervorbrachte. Seine Entschlossenheit und Begeisterung sind die treibenden Kräfte hinter unserer Expedition.

Lucien CHAILLOT:

Alias: Tetralu

Als erfahrener Polarforscher und Naturforscher bringt Lucien umfangreiche Felderfahrung und unschätzbares logistisches Fachwissen in das Team ein. Aufgrund seiner perfekten Imitation des Birkhuhns trägt er den Spitznamen Tetralu und ist unser Führer durch die weite Wildnis. Sein Instinkt und sein umfassendes Wissen über die Tierwelt der Arktis sind für den Erfolg unserer Mission von entscheidender Bedeutung.

Anne OGEREAU:

Alias: Nouk

Als renommierte Fotografin und unermüdliche Reisende ist Anne das künstlerische Auge unseres Teams. Seine Fähigkeit, die raue Schönheit der Natur und die flüchtigen Momente unserer Suche einzufangen, machen ihn zu einem unverzichtbaren Mitglied. Dank seines Talents wird jeder Fußabdruck des Blaufuchses und jedes erstaunte Lächeln in Bildern verewigt, die unser Abenteuer viel besser erzählen als Worte.

Baudouin DE LA ROCHE:

Alias: Baudibulder

Baudouin ist ein hervorragender Logistiker und ein echter Alleskönner: unser MacGyver. Aufgrund seiner Tüftlerfähigkeiten und seines grenzenlosen Einfallsreichtums trägt er den Spitznamen „Baudibulder“ und sorgt dafür, dass unsere Expedition wie am Schnürchen läuft. Dank ihm können wir tagelang wandern und dabei wissen, dass jedes Lager effizient aufgebaut wird und dass unser tägliches Feuer niemals erlischt.

Auf den Spuren des Blaufuchses - Lucen Chaillot
Bildnachweis: Anne Ogereau

PLANUNG: Eine von der Natur entworfene Suche

Jeder Schritt unserer Reise wurde sorgfältig geplant, um unsere Chancen zur Beobachtung des Blaufuchses zu maximieren. Die erste Route ist auf den Frühlingslebensräumen des Polarfuchses aufgebaut, dies bleibt jedoch Theorie. Auf den Spuren seiner früheren Reisen entsteht unsere neue Reiseroute. Die Karte unseres Abenteuers ist von den natürlichen Herausforderungen Skandinaviens geprägt, die unsere Reiseroute erneut verändern, diese Suche jedoch noch spannender machen.

Die Navigation in diesem Gebiet erfordert eine sorgfältige Vorbereitung und ständige Anpassung an veränderte Bedingungen. All dies war durch unsere Ausrüstung und unsere Fortbewegungsmittel vorweggenommen. Zu den potenziellen Hindernissen, die wir identifiziert haben, zählen vereiste Flussüberquerungen, Stürme, starker Schneefall oder steiles Gelände. Wir haben darum gebeten, dass jeder von ihnen im Voraus vorbereitet wird.

SAREK: das Eldorado des Blaufuchses

Unsere Suche führte uns ins Herz von Sarek, einem wahren El Dorado für Polarfüchse. Dieses wilde und unberührte Gebiet Schwedens ist eine der letzten Bastionen, in denen dieses majestätische Tier in seinem natürlichen Lebensraum beobachtet werden kann.

Dieser Nationalpark ist nicht nur ein Zufluchtsort für die Artenvielfalt; Zudem ist es mit der Bahn und öffentlichen Verkehrsmitteln erreichbar, ein wesentliches Kriterium für unser umweltfreundliches Abenteuer. Auf der Zugfahrt konnten wir den Übergang der schwedischen Landschaft von geschäftigen Städten zu ausgedehnten Wildnisgebieten miterleben und gleichzeitig unseren CO2-Fußabdruck minimieren.

Sarek ist die Heimat einiger der schönsten Wildflüsse Schwedens, von reißenden Sturzbächen bis hin zu ruhigen Strömen, die sich durch Gletschertäler schlängeln. Diese Flüsse gaben unserem Abenteuer eine zusätzliche Dimension.

Letztendlich ging es bei unserem Abenteuer im Sarek nicht nur um die Suche nach dem Polarfuchs, sondern auch darum, unsere eigene Fähigkeit zu erkunden, die Pracht der Natur zu bestaunen.

WHITE ZONE: Abenteuer in einer isolierten Umgebung

Diese Suche führte uns in tote Zonen, weit entfernt von jeglicher Notfallinfrastruktur. Diese Realität erforderte eine gründliche Vorbereitung und entsprechende Sicherheitsausrüstung, um mit den unerwarteten Ereignissen dieser Expedition in einer isolierten Umgebung fertig zu werden.

Der Mangel an modernen Kommunikationsnetzen in diesen abgelegenen Gebieten zwang uns, für jedes mögliche Szenario zu planen. Dafür haben wir eine spezielle Sicherheits- und Notfallausrüstung für diese Art von Abenteuer mitgebracht.

Satellitenkommunikation (InReach): Um mit der Außenwelt in Kontakt zu bleiben und im Notfall Notsignale zu senden, haben wir uns mit einem InReach-Satellitenkommunikationsgerät ausgestattet. Mit diesem Tool konnten wir trotz fehlender Netzabdeckung unseren Standort teilen und bei Bedarf Hilfe anfordern.

Jedes Mitglied unseres Teams war in Erster Hilfe und Fernüberlebenstechniken geschult. Dieses Training war von entscheidender Bedeutung, um die kollektive Sicherheit zu gewährleisten und im Bedarfsfall schnell reagieren zu können.

Erweitertes Erste-Hilfe-Set: Da wir uns der Risiken einer solchen Expedition bewusst sind, haben wir in unserer Ausrüstung ein komplettes Erste-Hilfe-Set integriert. Dazu gehörten Immobilisierungsgeräte zur Behandlung möglicher Knochenbrüche, Adrenalin-Pens für schwere allergische Reaktionen und ein Set mit verschiedenen Medikamenten zur Behandlung verschiedener medizinischer Notfälle.

Überlebensausrüstung: Die wilde Natur von Sarek erfordert auch eine robuste Überlebensausrüstung. Rettungsdecken, Mehrzweckwerkzeuge und Feueranzünder waren für unsere Sicherheit und unseren Komfort während unserer Biwaks im Freien unerlässlich.

BEOBACHTUNG: eine natürliche Herausforderung

Unser Abenteuer ist viel mehr als nur eine Expedition in die Natur. Es handelt sich um ein vollständiges Eintauchen in den Lebensraum des Blaufuchses, ein Versuch, die Schönheit dieses Tieres in seiner natürlichen Umgebung zu verstehen und zu würdigen. Jeder Tag brachte seine Überraschungen und Herausforderungen mit sich und erinnerte uns ständig daran, dass wir im Königreich dieses mystischen Fuchses lediglich Gäste waren.

Unser Ansatz bestand darin, Beobachtungspunkte in der Nähe von Anzeichen für die Anwesenheit des Blaufuchses einzurichten. Ob es Fußspuren im Schnee, Höhlen oder die Anwesenheit dieser Beutetiere (Schneehühner) waren, jedes Zeichen führte uns zu strategischen Orten, an denen wir hoffen konnten, dieses mythische Tier zu sehen. Diese sorgfältig ausgewählten Aussichtspunkte waren wichtig, um unsere Chancen, jemandem zu begegnen, zu maximieren.

Die Beobachtungsausrüstung war zwar von entscheidender Bedeutung, fügte unserer Logistik aber eine zusätzliche Dimension hinzu. Ferngläser und Kameras mussten immer griffbereit sein, um den Hals hängen und jederzeit einsatzbereit sein. Diese Notwendigkeit ständiger Wachsamkeit erforderte von uns, immer auf der Hut zu sein und auf die kleinsten Bewegungen und Geräusche der umgebenden Natur zu achten.

Eine weitere Herausforderung bestand darin, die Akkus unserer Kameras zu verwalten. Während wir weit entfernt von jeder Stromquelle unterwegs waren, mussten wir den Einsatz jeder Batterie sorgfältig planen und für die Dauer unserer Expedition genügend Aufladungen mitführen. Die kalten Wetterbedingungen in Sarek verkürzten die Lebensdauer der Batterien und zwangen uns, raffinierte Wege zu finden, um sie warm und betriebsbereit zu halten.

All diese Anstrengungen wurden jedoch mit Momenten purer Magie belohnt. Die arktische Tierwelt in ihrem natürlichen Lebensraum zu beobachten und zu sehen, wie sie sich anmutig und behende bewegt, war ein unbezahlbares Erlebnis. Jede Beobachtung, jedes aufgenommene Foto wurde zu einem Zeugnis unseres Abenteuers und unserer Geduld.

Auf den Spuren des Blaufuchses - Lucien Chaillot
Bildnachweis: Anne Ogereau
Auf den Spuren des Blaufuchses - Lucien Chaillot
Bildnachweis: Anne Ogereau

FJÄLLRÄVEN: ein emblematisches Tier

Ein schwedisches Wort hallte oft nach: Fjällräven. Wörtlich übersetzt bedeutet „Fjäll“ Berg und „Räven“ Fuchs, woraus sich „der Bergfuchs“ ergibt. Dieser Begriff beschreibt nicht nur ein einfaches Tier; Es verkörpert ein Symbol, das tief in der schwedischen Kultur und Geschichte verwurzelt ist.

Der Polarfuchs oder Bergfuchs ist in Schweden seit mehreren Jahrzehnten eine geschützte Art. Dieser Schutz ist für die Erhaltung dieses symbolträchtigen Tieres von entscheidender Bedeutung, dessen Population im Laufe der Jahre aufgrund verschiedener Umwelt- und menschlicher Faktoren einen gefährlichen Rückgang erlebt hat. Durch Schutzbemühungen konnten einige Populationen stabilisiert werden, der Bergfuchs bleibt jedoch eine gefährdete Art.

Für das in dieser Region beheimatete Volk der Samen ist der Bergfuchs viel mehr als nur ein Tier. Er wird verehrt und respektiert und symbolisiert Weisheit und List, Eigenschaften, die für das Überleben unter den rauen Bedingungen der Arktis unerlässlich sind. In von Generation zu Generation überlieferten Legenden und Geschichten kommt dieser Fuchs oft vor, wodurch eine tiefe Verbundenheit zwischen den Samen und ihrer natürlichen Umwelt entsteht.


Dieses Protokoll mit dem Standort des Biwaks und dem Sicherheitsablauf wurde lange vor der Abreise aus den Hautes Alpes in Kraft gesetzt.

Unser Abenteuer auf der Suche nach dem Bergfuchs war viel mehr als nur eine naturkundliche Expedition. Es war eine Reise ins Herz der schwedischen Kultur, ein Eintauchen in samische Legenden und eine Lektion in Respekt vor der Natur. Der Bergfuchs mit seiner Geschichte und Symbolik bereicherte unsere Suche und verwandelte unser Abenteuer in eine wahre Odyssee.

SAREK GERADEAUS

Dieses Jahr kam der Winter in Skandinavien spät und der Monat Mai war noch weiß gefärbt. Obwohl Wettervorhersagen und Gespräche mit Anwohnern außergewöhnlich hohe Schneefälle bestätigten, weigerten wir uns, unser Vorhaben aufzugeben. Im Gegenteil, wir betrachteten diese Situation als eine einmalige Abenteuermöglichkeit, ein völliges Eintauchen in die verschneiten Landschaften von Sarek.

Am Fuße des Sarek-Gebirges waren wir gerade dabei, unsere Vorbereitungen abzuschließen, wobei wir uns bewusst waren, wie wichtig es ist, uns an veränderte Bedingungen anzupassen. Lucien, unser Logistikexperte, analysierte die Karten erneut und suchte nach möglichen Passagen durch die Schneeverwehungen. Die Frage nach den Schneeschuhen drängte sich auf und es musste schnell eine Entscheidung getroffen werden. Angesichts dieser unvorhergesehenen Herausforderungen blieben wir entschlossen und zielstrebig.

Am Abreisetag bestiegen wir den Stadtbus, unser Transportmittel in das Dorf Kvikkjokk. Es handelte sich nicht nur um einen Transferbus, sondern auch um ein Nutzfahrzeug, das zum Abholen der Schüler und zur Postzustellung eingesetzt wurde. Bei unseren Stopps entdeckten wir versteckte Oasen der Ruhe, abgelegene Winkel Skandinaviens, die nur die Einheimischen kannten.

Je näher wir Sarek kamen, desto mehr offenbarte sich uns die winterliche Natur. Die Seen waren noch zugefroren, die Taiga war mit Schnee bedeckt und in der Luft lag eine Atmosphäre bitterer Kälte. Wir saßen schweigend im Bus und waren vertieft in die Erhabenheit und Schönheit dieser wilden Umgebung. In diesem Moment kam uns allen ein Gedanke: Wir sollten uns von der Natur leiten lassen.

IM HERZEN DER TAIGA

Die Taiga, auch borealer Wald genannt, mag auf den ersten Blick karg erscheinen, beherbergt jedoch einen unglaublichen natürlichen Reichtum. Schon bei unseren ersten Schritten in dieser Weite der Waldkiefern verliert sich unser Blick in der Unermesslichkeit dieses dichten Blätterdachs. Wir sind an die Reliefs und die Vielfalt der Lebensräume in Westeuropa gewöhnt und befinden uns nun mitten in diesem borealen Wald, ohne dass wir auf der markierten Route einen Hinweis darauf finden, wie weit wir kommen.

Nach mehreren Stunden Fußmarsch beginnen wir, an Höhe zu gewinnen und gewinnen ein wenig an Höhe. Öffnungen im dichten Laub geben den Blick auf die ersten Ausläufer des Sarek-Gebirges frei, wie Fenster zu einer unbekannten Welt. Diese Wanderung durch die Taiga mit ihren kleinen bunten Lichtungen, ihren Elchspuren und ihren verstohlenen Flügelgeräuschen erfüllt uns mit neuer Energie. Wir spüren das Erwachen eines völlig anderen Universums, einer Atmosphäre voller Geheimnisse und Versprechen.

An den Toren dieser neuen Welt beschließen wir, unser erstes Lager aufzuschlagen. Unter dem dichten Blätterdach der Taiga finden wir einen idealen Platz, geschützt vor neugierigen Blicken. Gemeinsam bauen wir unser Zelt auf und bereiten unser Lager vor, bereit, diese einzigartige Umgebung weiter zu erkunden. Die Dämmerung in der Taiga ist mit ihrem sanften Schein und den bewegten Schatten ein Spektakel für sich und hüllt uns in eine magische Atmosphäre.

ÜBERQUERUNG DER BERGE

Obwohl sich die skandinavischen Alpen von ihren europäischen Pendants unterscheiden, bieten sie eine ebenso reine wie vielfältige Natur. Zwischen den steilen Gipfeln und majestätischen Bergrücken erstrecken sich von Gletschern und Wasserfällen gesäumte Gletschertäler, die in Seen und Torfmoore münden. Diese wilden Landschaften sind durch Flüsse mit eisblauem Wasser verbunden, die an die anmutigen Bewegungen des Blaufuchses erinnern.

In dieser fesselnden Atmosphäre begannen wir unsere Reise auf der Suche nach dem Blaufuchs und suchten jede Ecke nach dem kleinsten Zeichen seiner Anwesenheit ab. Seinen bevorzugten Lebensraum findet dieses Fabeltier in den Geröllhalden, wo es sich perfekt in die felsige Landschaft einfügt. Mit dem Überraschungsmoment jagt er Schneehühner und Schneehasen und meistert seine bergige Umgebung perfekt. Um in diesem steilen Gelände effizient voranzukommen, nutzten wir die noch gefrorenen Schneefelder optimal aus. Diese kompakten Schneefelder ermöglichten es uns, Geröllhalden und schwierige Hänge zu vermeiden und so die Last unseres schwer beladenen Gepäcks zu verringern. Jeder Schritt brachte uns unserem Ziel ein Stück näher.

Auf den Spuren des Blaufuchses - Lucen Chaillot
Bildnachweis: Anne Ogereau

BI-DISZIPLIN-TREKKING/PACKRAFT

Inspiriert vom Polarfuchs und seiner saisonalen Anpassung haben auch wir auf unserer Suche nach dem Blaufuchs einen flexiblen Ansatz hinsichtlich unserer Transportmittel gewählt. Der skandinavische Frühling mit seinem besonderen Zauber und seinen natürlichen Herausforderungen hat uns zu Innovationen veranlasst, indem wir Trekking und Packrafting kombinierten, um die wilde Landschaft des Sarek zu durchqueren.

Der Frühling in Sarek ist eine Jahreszeit der Erneuerung und Veränderung. Die Natur erwacht, Zugvögel kehren zurück und Geburten unterbrechen den Kreislauf des Lebens. Allerdings bringt diese Zeit der Wiedergeburt auch gewaltige Herausforderungen mit sich: Schmelzender Schnee führt zu hohen Wasserständen, die Berge sind mit widerstandsfähigen Schneefeldern übersät und die Wälder organisieren sich nach dem Winter neu.

Um die Blue Fox Mountains zu erreichen, mussten wir diese Faktoren in unsere Planung einbeziehen. Jedes Naturelement wurde zu einem potenziellen Hindernis, das es zu überwinden galt und eine sorgfältige Vorbereitung und ständige Anpassung unserer Transportmittel erforderte.

Angesichts dieser Herausforderungen haben wir uns für Packrafts entschieden, leichte und tragbare Boote, um unsere Bewegungen durch Nutzung der Wasserkraft zu optimieren. Mit diesen Booten konnten wir die durch die Schneeschmelze angeschwollenen Flüsse befahren und so die verschiedenen Lebensräume des Blaufuchses schneller und effizienter miteinander verbinden.

Unser bidisziplinärer Ansatz, eine Mischung aus Trekking und Packrafting, erwies sich als Schlüssel zu unserem Erfolg bei dieser Suche nach dem Blaufuchs. Indem wir unsere Transportmittel an die sich ändernden natürlichen Bedingungen anpassten, konnten wir tiefere und effizientere Erkundungen durchführen. Das leichte und widerstandsfähige Packraft war ein unverzichtbares Hilfsmittel, um die Gewässer des Sarek zu überqueren und die Fuchsberge zu erreichen.

Diese Kombination aus Trekking und Packrafting, inspiriert von der saisonalen Anpassung des Polarfuchses, hat unser Abenteuer bereichert.

PACKRAFT-ERLEBNIS

Unsere Mekong-Packrafts erwiesen sich bei unserem Vorhaben als wertvolle Verbündete. Ihr minimales Gewicht und die optimierte Konstruktion ermöglichten es uns, sie während des viertägigen Anmarsches problemlos zu tragen. Nach dem Einsatz waren sie robust und geräumig genug, um unsere gesamte Ausrüstung sicher zu transportieren.

Das Segeln durch die turbulenten Gewässer des Sarek mit seinen gewundenen Stromschnellen und unvorhersehbaren Wasserbewegungen war ein aufregendes Erlebnis. Trotz der Herausforderungen fühlten wir uns dank der Stabilität und Wendigkeit unserer Packrafts stets sicher. Ihre Leistung ermöglichte es uns, natürliche Hindernisse zu überwinden, die sonst zu Fuß unpassierbar wären, und tiefer in das Territorium der Blaufuchse vorzudringen.

Auf den Spuren des Blaufuchses - Lucien Chaillot
Bildnachweis: Anne Ogereau
Auf den Spuren des Blaufuchses - Lucien Chaillot
Bildnachweis: Anne Ogereau

WENN DIE ZEIT "SAREK..."

Nur noch einen Monat bis zur Sommersonnenwende und wir sind in die skandinavische Magie des ewigen Tageslichts eingetaucht. Das ununterbrochene Tageslicht war eine echte Bereicherung für unser Abenteuer und ermöglichte es uns, jeden Moment ohne die Einschränkungen der Nacht voll zu genießen.

Das permanente Tageslicht vermittelte ein Gefühl völliger Freiheit und hob die Grenze zwischen Tag und Nacht auf. Sehr schnell wurden wir von diesem Dauerleben absorbiert und unsere Tage dehnten sich weit über die üblichen Grenzen hinaus aus. Da es nachts nicht dunkel war, spürten wir keinerlei Stress bei Einbruch der Dunkelheit und konnten ohne Eile vorankommen und uns ganz auf unsere Suche nach dem Blaufuchs konzentrieren.

In diesem ständigen Licht war der einzige wirkliche Rhythmus, der unsere Tage bestimmte, der unseres eigenen Körpers. Das Gewicht der Taschen auf unseren Schultern, die angesammelte körperliche Erschöpfung und der Hunger wurden zu unseren einzigen zeitlichen Markierungen. Jeder Schritt unserer Reise wurde von diesen körperlichen Empfindungen bestimmt.

Obwohl körperliche Ermüdung vorhanden war, bremste sie uns nicht, sondern leitete uns. Sie sagte uns, wann es Zeit war, eine Pause zu machen, das Lager aufzuschlagen und neue Energie zu tanken. Jede Mahlzeit in der freien Natur, jedes Biwak im Dauerlicht war ein wohlverdienter Moment der Ruhe und eine Gelegenheit, die Schönheit von Sarek zu genießen.

Auf den Spuren des Blaufuchses - Lucen Chaillot
Bildnachweis: Anne Ogereau

AM KAMIN: Die Kraft der Vorfahren, die uns zusammenbringt

Wie alle Menschen fühlen wir uns fast instinktiv vom Feuer angezogen, dieser Urkraft, die uns Wärme, Sicherheit und Geborgenheit schenkt. Im Herzen von Sarek wird diese Kraft der Vorfahren noch wertvoller. Sie hilft uns beim Kochen unserer Mahlzeiten, wärmt uns nach Tagen der Erkundung auf und schafft einen Treffpunkt, an dem wir unsere Erfahrungen und Geschichten austauschen können.

Bei jedem Lageraufbau legen wir großen Wert darauf, eine Feuerstelle auf durchdachte und umweltfreundliche Weise einzurichten. Wir wissen, dass es in diesen wilden und unberührten Gebieten entscheidend ist, unsere Auswirkungen auf die Umwelt zu minimieren. Indem wir bereits genutzte Standorte auswählen oder sichere Zufluchtsorte schaffen, stellen wir sicher, dass wir möglichst wenige Spuren unserer Reise hinterlassen.

Der tanzende Schein des Feuers, sein beruhigendes Knistern und seine wohlige Wärme schaffen jeden Abend eine besondere, fast magische Atmosphäre. Das Feuer bringt uns zusammen, ermöglicht es uns, die Höhepunkte des Tages noch einmal zu erleben, unsere Beobachtungen zu besprechen und unsere nächsten Schritte zu planen. Wir sitzen um das Feuer herum, erzählen uns Geschichten, lachen und denken nach und stärken so die Bindungen, die uns als Team verbinden.

Das Entzünden eines Feuers im Herzen des Sarek verbindet uns mit unseren Vorfahren, die diese Lebenskraft ebenfalls zum Überleben und Gedeihen nutzten. Diese historische Verbindung erinnert uns an unseren Platz in der langen Kette der Menschheit und unsere Abhängigkeit von der Natur. Das Feuer, das zentrale Element unseres Lagers, ist ein Symbol dieser Kontinuität und unseres Respekts vor alten Traditionen.

die Zahlen

20kg Durchschnittsgewicht unserer Taschen

1 Käselaib

9 Tage nasse Füße

2 Packrafts

10 Schneehühner

0 Blaufuchs

1 Flasche Genepi

Lucien Chaillot

Lucien Chaillot

Seit frühester Kindheit begeistert er sich für Polarabenteuergeschichten. Er besucht diese Gebiete regelmäßig für persönliche Abenteuer oder als Reiseführer.

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