Wildes Ubaye - Bericht über eine Skitour im Ubaye

Geschrieben von: Alex Pichon

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Lesezeit 2 min

Alex Pichon, ein passionierter Bergfotograf und Mitglied der Lagoped-Familie, entführt uns ins Herz des wilden Ubaye-Tals. In diesem lebendigen und sinnlichen Bericht begleiten wir ihn auf einer Skitourenreise ohne fremde Hilfe, unterbrochen von Biwaks, atemberaubenden Landschaften und sorgfältig ausgewählten Momenten der Stille. Ein Eintauchen in den Rhythmus der Berge, zwischen Anstrengung, Kontemplation und einfachen Augenblicken der Verbundenheit.

Wir erreichten den Col de Larche um 14 Uhr. Mit dem gesamten Gepäck in den Rucksäcken und den Skiern auf dem Rücken machten wir uns auf den Weg ins Orronaye-Tal. Nach einer Stunde Schleppen konnten wir die Skier endlich anschnallen. Der Rucksack war schwer, die Sonne brannte vom Himmel, und die Hitze war deutlich spürbar. Das Abenteuer konnte nun beginnen!

Alex Pichon Ubaye Ski Raid
Bildnachweis: Alex Pichon

Ein Eintauchen in die Einsamkeit des Ubaye-Tals

Am Col de la Gipière angekommen, waren wir endlich ganz allein. Nur wir zwei, vor der majestätischen Bergkulisse des Ubaye-Tals. Der Gipfel der Tête de Moïse zu unserer Rechten thronte über uns. Sichtbare Spuren deuteten darauf hin, dass kurz zuvor andere Skifahrer die Route genommen hatten. Wir hofften immer noch, im Biwak ganz allein zu sein!

Alex Pichon Ubaye Ski Raid
Bildnachweis: Alex Pichon

Wir erreichen den letzten Anstieg zum Sautron-Pass auf 2687 m, bevor wir auf die italienische Seite abfahren. Wir beginnen unsere Abfahrt, die Sonne scheint noch hell, und der frische Wind trägt die Freude unserer ersten Skiabfahrt gen Osten. Das Biwak Danilo Sartore kommt in Sicht. Sein tipiförmiges Dach und der rötliche Anstrich unterstreichen die Ursprünglichkeit der Landschaft. Es ist ein Moment der Erleichterung und Freude. Wie Kinder, die zu ihrem Baumhaus zurückkehren, stürmen wir hinein. Ein bisschen Wurst, ein bisschen Käse, bevor wir unsere Sardinen mit Couscous genießen!

Alex Pichon Ubaye Ski Raid
Bildnachweis: Alex Pichon

Rustikale Campingplätze und herrliche Landschaften

Im Morgengrauen erstrahlen die Berge in leuchtenden Farben. Wir sind umgeben von der friedlichen, warmen Frühlingsatmosphäre, die uns den ganzen zweiten Tag begleiten wird. Vier Bergpässe stehen auf dem Programm. Unsere Beine erwachen im Rhythmus des sich wandelnden Schnees. Der Wind bewahrt dieses winterliche Gefühl und bietet uns eine willkommene Abkühlung im Schatten. Im Laufe des Tages ziehen Wolken auf, und die Sonne scheint Verstecken zu spielen. Eine wahrhaft alpine Atmosphäre breitet sich aus, weit und breit keine Menschenseele. Eine wohltuende Einsamkeit.

Alex Pichon Ubaye Ski Raid
Bildnachweis: Alex Pichon

Trotz fehlendem Mobilfunkempfang machten wir uns auf den Weg zum letzten Pass des Tages, dem Stropia-Pass. Nach einem kurzen Abstieg folgte ein kurzer Anstieg, und trotz einer leicht veränderten Route und eines kleinen Fehlers erblickten wir schließlich das Barenghi-Biwak. Ein Metallkasten in den Farben der schwedischen Flagge. Fast wie unsere Sardinenbüchsen. Das Timing war perfekt; dicht genebelt hüllte sich das Blau des Biwaks wenige Minuten später ein.

Nach einer Nacht, die sich eher wie in einem Gefrierschrank anfühlte, wurden wir am nächsten Morgen von strahlend blauem Himmel und einer leichten Schneedecke überrascht. Das i-Tüpfelchen! Und so begann der einfachste Tag der Wanderung: 15 km und 650 Höhenmeter, die uns in Kombination mit der Hitze kaum Erholung gönnten.

Alex Pichon Ubaye Ski Raid
Bildnachweis: Alex Pichon

Wir stiegen den Mary-Bach hinab und erreichten das wunderschöne Dorf Maljasset, wo wir die Nacht im Chalet de Maljasset verbrachten, einer CAF-Hütte (Club Alpine), die von Federica (Tita) und Hélène geführt wird. Ein Blaubeertörtchen, die Rückkehr in die Zivilisation. Ein bittersüßes Glück, aber dennoch Glück. Am nächsten Tag trampen wir zurück zum Auto, das immer noch am Col de Larche geparkt war. Dank Orso, einem Nachbarn der Hütte, der uns 15 km in Skischuhen ersparte.

Alex Pichon Ubaye Ski Raid
Bildnachweis: Alex Pichon

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